Mittwoch, 29. April 2009

Sprang: Rahmen

In diesem kleinen Beitrag möchte ich einige Sprangrahmen vorstellen um einen kleinen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten zu geben. Damit niemand sich mehr gezwungen sieht mit einem Holzbock auf zu tauchen.



Beginnen wir mit dem ältestem, einem Model aus dem antiken Griechenland. Ich habe einmal versucht die Abbildung auf einer Vase in eine einfache Skizze zu übertagen. Dieser Rahmen ist etwa 1 Meter hoch und wurde wie auf dem Bild abgebildet auf dem Schoß gehalten. Da er auf die Knie aufliegt sind vermutlich breite, eventuell gepolsterte Füße an dem Gesell angebracht. Mindestens eine der Querstangen muss beweglich gewesen sein. Ich habe es jetzt so interpretiert, dass es die untere ist in dem an einer festen Querstange noch eine weitere Stange druch Bänder fest gebunden ist. Dem entsprechend ist es wahrscheinlich, dass die oberste Stange nur hinein geschoben war und leicht wieder heraus gezogen werden konnte um einen schönen Abschluss des Gewirks zu ermöglichen. Es ist auch möglich, dass es ein fester Rahmen mit 2 variablen Querstangen ist (siehe Osebergrahmen). Auf diesem Rahmen sind nur kleinere Spranggewirke möglich.



Der Osebergrahmen (aus dem bekannten Wikinger Begräbnisschiff) ist als Sprangrahmen eher umstritten. Es könnte auch sein, dass es sich bei diesem Rahmen um einen andersartigen Webrahmen gehandelt hat, aber da es aus dieser Zeit auch Funde von Spranggewirk gibt kann man zumindest eine diesbezügliche Verwendung vermuten. Die origial Größe beträgt 1,12m in der Höhe und 0,76m in der Breite, jedoch kann diese wohl je nach Bedarf und Platz reguliert werden.
Dieser Rahmen besteht aus zwei runden Stangen (an den Seiten) und zwei gelochten Bretten in welche die Rundstangen gesteckt werden konnten. Hierbei kann das untere Brett beiter sein, damit der Rahmen selbstständig steht. (Eventuell können auch hier "Füße" angebracht werden um den Stand zu verbessern)
Nun gibt es zwei Möglichkeiten das Gewirk in diesem Rahmen zu befestigen. Ein mal kann man wieder zwei variable Stangen mit Bändern an dem äußeren Rahmen befestigen (siehe Bild rechts). Hier muss jedes Mal, wenn das Gewirk beim erstellen zu sehr gespannt wird der Knoten an den Bändern gelockert werden damit die Spannung nicht zu groß wird und Bänder des Gewirkes reißen. Das kann mit unter bei größeren Geweben besonders zum Ende hin doch recht lästig werden.
Bei der zweiten Methode werden zwei stabile Bänder in den Rahmen gespannt. Mindestens ein Ende wird mehrfach um eine der runden Stangen gewickelt und erst dann verknotet. (siehe Bild links) So kann man durch drehen an der umwickelten Fläche die Spannung des Bandes und somit die Spannung auf dem Gewirk regulieren. Das geht wesentlich schneller als das lösen und neu binden der Knoten, ist aber trotzdem eine stabile, sichere Lösung. Jedoch kann es leicht passieren, dass in dem Gewirk später am Ende der Abschluss etwas oval wird.



Eine Eigenkonstruktion wollte ich hier auch einmal vorstellen, da ich persönlich sie ausgesprochen praktisch und leicht zu transportieren finde. Man braucht lediglich 2 runde Stangen, stabiles Band (ca. 4-8m) und zwei mittelschwere Steine.
An eine der Stangen werden an beiden Seiten Bänder gebunden und an einem beliebigen Gegenstand befestigt. Zum Beispiel am oberen Balken eines Wikizeltes, an einem Baum oder einem Nagel in einer Wand. Das was man findet. Wenn nur ein Befestigungspunkt zur Verfügung steht, können auch die beiden Bänder an den Enden zusammen gebunden werden so das Bänder und Stange ein Dreieck bilden. An der Schlaufe kann die obere Stange nun aufgehängt werden. Nun legt man fest wie groß das Gewirk werden soll. Man schlägt etwa 20% auf die gewünschte Länge auf, da diese Stecke beim verdrehen der Bänder benötigt wird. Mann kann die untere Stange schon einmal provisorisch in dir richtige Position bringen in dem man zwei entschrechend lange Bänder an die obere Stange bindet und die untere damit befestigt. Oder gleich die Steine an die Stange binden. Egal wie, die Bänder zwischen Steinen und untere Stange bestimmen letztendlich die Länge des Gewirkes und müssen dem entsprechend möglichst genau angepasst werden. Nun werden die Bänder für das Gewirk aufgewickelt und schon kann es los gehen. Je nach schwere der Steine ist ein regulieen der Spannung duch nachknoten nötig. Wenn die Steine zu schwer sind und man merkt, dass die Spannung zu groß wird sollte nach geknotet werden, aber meistens werden Steine etwas angehoben druch die zu hohe Spannung aber man kann ohen Probleme sehr gut weiter Arbeiten.



Zum Schluss möchte ich noch ein Model vorstellen, was zum Beispiel in der Balkanregion noch immer verwendet wird. Es handelt sich hier um einen gebogenen Stock. Dies kann man zum Beispiel erreichen, wenn ein von Rinde befreiter Ast einige Stunden in warmes Wasser gelegt wird. Dann kann er nach belieben geborgen werden, wird in der gewünschten Position fixiert und vollständig getrocknet. So bleibt der Ast in dieser Position. Nun kann der Ast entweder einen gleichmäßigen Bogen bilden mit gleich langen Enden bei welchem dann die Enden zum fixiren in den Boden gesteckt werden, oder man lässt ein Ende länger welches in den Boden gesteckt wird wärend das andere auf dem Schoß liegt oder frei schwebt.
In der gewünschten Weite wird nun wieder eine Querstange fixiert. Diese kann fest mit dem Ast verbunden sein (dann sollte man wie oben noch eine zweite daran fixieren um das Gewirk einfach entfernen zu können) oder herausnehmbar sein. In die Biegung oben wird ein Band gespannt. Dieses reguliert in diesem Rahmen die Spannung des Gewirks. Auch an diesem Rahmen können keine großen Gewirke erstellt werden.

1 Kommentar:

Gunn hat gesagt…

Das hast du ganz toll gemacht mit den Bildchen,Schwesterherz :)