Dienstag, 14. Dezember 2010

Schwarze Wolle mit Bärentraubenblättern

Färbebad ohne Eisen
Folia Urvae ursi

Nach meinem ausbildungsabschließenden Praktikum in der Apotheke hab ich ein paar abgelaufene Drogen (das ist der Fachbegriff für getrocknete Pflanzen) mit nach Hause nehmen dürfen. Natürlich nur zu Färbezwecken. Aber da ja sehr oft der Arzneistoff auch der Färbestoff ist, färben die Drogen aus der Apotheke einfach am besten. Unter anderem fand ich eine Cealo Tüte mit Bärentraubenblättern/Folia Urvae ursi zu welchen ich auch ein Färberezept fand. Ich dachte mir, ich mache eine hälfte gelb (nur mit Alaun vorbeizen) und eine grün (selbes Bad nur mit Eisen). Verwendet habe ich 200% der getrocknenten Pflanze auf das Woll gewicht. Alles wir immer, eine Stunde mit Alaun vorbeizen, die über Nacht eingeweichten Blätter 1 Stunde auskochen für den Färbesud und dann die Wolle 1 Stunde lang im Sud färben. Die Gelbe Wolle die dabei heraus kam war auch ganz ok. Ein recht dunkles Gelb aber nichts ungewöhnliches. Das Knäul was gelb bleiben sollte nahm ich herraus und goss nun eine Eisen(II)sulfatlösung in das Färbebad. Es sollte eigentlich ca. 20-30 Minuten noch weiter färben, aber ich hab etwas die Zeit vergessen und musste dann schnell noch was anderes machen. Also lies ich das Knäul in dem Färbesud abkühlen.

Schwarzes Wollknäul

Als ich dann nach ein paar Stunden die erkalteten Knäule ausgespühlt habe kam die Überraschung. Statt grün war das Knäul schwarz geworden.




Keine Kommentare: